Nachdem das Buch fertig ist, stellt man sich sicher diese Frage. Für beide Seiten gibt es Argumente, jedoch musst Du auch auf Dein Bauchgefühl achten, immerhin geht es hier um Dein Werk, Fakten über Veröffentlichung sind nicht alles Wichtige.
Auf den ersten Blick scheint ein Verlag wohl attraktiver. Für Dich entstehen kaum Kosten, der Verlag übernimmt das Lektorat und das Design des Covers, veröffentlicht Dein Buch und macht Werbung.
Der Weg zum Bestsellerautor ist mit Verlag daher leichter. Trotzdem wird man nicht gleich reich, wenn man einen Verlagsvertrag hat. Verdienstmäßig hat ein Verlag keine Vorteile, doch das Marketing des Verlags kann zu höheren Verkaufszahlen und somit zu einem höheren Verdienst führen.
Trotzdem müssen sich auch Verlagsautoren mit Marketing beschäftigen, also hast Du mit Verlag genauso viel zu tun wie ohne. Abgabetermine erschweren einem den Alltag.
Ein weiterer Punkt wäre wohl die kreative Freiheit. Cover, Klappentext und Preis … Nun, Du kannst Vorschläge äußern, aber der Verlag hat das letzte Wort. Und wenn der deine Hauptfigur zu Seppel umbenennen will, dann heißt er jetzt Seppel.
Selfpublishing hingegen bietet alle Freiheiten. Es ist Dein Projekt, Du wählst den Designer, Lektor und schreibst den Klappentext. Allerdings kommen deshalb auch hohe Kosten auf dich zu. Alles wieder reinzuholen ist kurzfristig schwer möglich, denn Verkäufe steigen nur durch Werbung und die kostet ja auch Geld. Nur auf lange Sicht kannst du etwas verdienen, wenn das Buch bekannt genug ist, um sich von allein zu verkaufen, was nicht besonders oft passiert.
Auch hat ein Selfpublisher viel mehr Aufgaben, muss selbst dafür Sorgen, in die Buchläden und Onlineshops zu gelangen, aber kann dafür auch mal einen Monat nichts tun, es steht ja kein Verlag hinter einem und macht Druck.
Außerdem muss man sich eingestehen: Ein Debutautor wird nur in den seltensten Fällen von einem Verlag angenommen.
Fazit: Wer künstlerische Freiheit und Flexibilität schätzt, sollte sich überlegen, im Selbstverlag zu veröffentlichen. Hauptberuflicher Autor kann man dort aber so gut wie nicht werden, für die Aufgaben und das Marketing, das man betreiben müsste, um genug zu verkaufen, hat der Tag nicht genug Stunden. Dafür ist eher ein Verlag geeignet.